Zahlen lügen nicht, oder? Heute kaufen 19 Prozent der Konsumenten in Deutschland weniger ein, wenn nachhaltige Produkte nicht vorrätig sind. Acht Prozent verlassen ohne nachhaltige Produkte in den Regalen den Laden sogar mit komplett leeren Händen.
Diese und weitere deutliche Zahlen finden sich in der neuen Simon-Kucher Retail-Studie zu Nachhaltigkeit im Handel. Das Beratungshaus Simon-Kucher hat die Studie im Oktober vorgestellt. Die Marktuntersuchung fand im August 2023 statt.
Kritischer Hinweis: Es wurden nur 614 Konsumenten befragt. Ist das repräsentativ genug?
Die Ergebnisse sprechen trotzdem eine deutliche Sprache. Der Handel kann mit nachhaltigen Artikeln gutes Geschäft machen.
- So sind 43 Prozent der Verbraucher in Deutschland bereit, für nachhaltige Artikel mehr zu zahlen als für vergleichbare Standardartikel.
- Besonders bei Mode (50 Prozent) und Kosmetika (49 Prozent) greifen Konsumenten gerne tiefer in den Geldbeutel.
- Aber auch bei Unterhaltungselektronik (48 Prozent), Lebensmitteln (41 Prozent) und Einrichtung (37 Prozent) würde ein signifikanter Anteil der Konsumenten freiwillig mehr bezahlen.
- Die Konsumenten haben allerdings Bedenken, ob die Produkte wirklich nachhaltig sind. 39 Prozent zweifeln an der Glaubwürdigkeit vieler Händler.
„Nachhaltigkeit ist ein Mega-Trend, der von Kundenpräferenzen getrieben wird. Diese Nachfrage nicht abzubilden, ist fatal für den Handel“, erklärt Dr. Tobias Maria Günter, Partner und Head of Retail bei Simon-Kucher. Sein Fazit zu den Studienergebnissen: „Wer kein nachhaltiges Sortiment bietet, wird abgestraft!“
Quelle: Simon-Kucher