Heutzutage reichen Wirtschaftsaktivitäten über Ländergrenzen hinweg und nationale Gesetzgebungen sind oft nicht ausreichend, um Verantwortung und Nachhaltigkeit sicherzustellen. Daher stellen sich die Fragen: Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihr Erfolg nicht auf Kosten anderer geht? Welche Instrumente stehen zur Verfügung, um soziale und ökologische Kriterien in globalen Geschäftspraktiken zu verankern? Eine Antwort darauf bieten internationale Leitlinien, die das Fundament der globalen Diskussion über Corporate Social Responsibility (CSR) bilden.
UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte
Im Mittelpunkt dieser Thematik stehen die Menschenrechte und die Frage, wie sie in wirtschaftlichen Prozessen gewährleistet werden können. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im Jahr 2011 verabschiedet wurden, bieten einen wegweisenden Rahmen. Sie basieren auf drei Säulen:
- Staatliche Schutzpflicht: Staaten sind verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen zu verhindern.
- Unternehmerische Verantwortung: Unternehmen tragen eine Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte und müssen Risiken für negative Auswirkungen ihres Handelns minimieren.
- Zugang zu Abhilfe: Opfer von Menschenrechtsverletzungen müssen Zugang zu wirksamen Abhilfemaßnahmen haben.
OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen
Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen bieten einen umfassenden Verhaltenskodex, der Unternehmen Orientierung in Bezug auf Gewerkschaftsrechte, Umweltschutz, Korruptionsbekämpfung und Verbraucherschutz gibt. Die Leitsätze, erstmals veröffentlicht 1976 und zuletzt 2011 aktualisiert, betonen auch die Bedeutung von Menschenrechten und Sorgfaltspflichten.
Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und ihre Sozialstandards
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) setzt sich seit 1919 für die Einführung weltweit geltender sozialer Mindeststandards ein, um unter anderem die Ausbeutung von Arbeitnehmern zu verhindern. Die ILO-Grundprinzipien betonen unter anderem Vereinigungsfreiheit, Abschaffung von Zwangsarbeit, Beseitigung von Kinderarbeit und das Verbot von Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf.
UN Global Compact
Der UN Global Compact ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die sich zu zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung verpflichtet haben. Diese Prinzipien basieren auf internationalen Abkommen und zielen darauf ab, eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu fördern.
Diese internationalen Leitlinien bieten Unternehmen Orientierung und Unterstützung bei der Integration von sozialen und ökologischen Aspekten in ihre Geschäftspraktiken. Sie sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Menschenrechte und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung, sondern auch ein Wegweiser für eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Unternehmensführung in einer globalisierten Welt.