Frauen und gender-unterrepräsentierte Gruppen werden in Unternehmen nach wie vor benachteiligt. Während Frauen formal die gleichen Rechte wie Männer haben, fehlt es oft an tatsächlicher Gleichstellung.

Der Unterschied zwischen formaler Gleichberechtigung und tatsächlicher Gleichstellung ist entscheidend, um die bestehende Situation zu analysieren und zu verbessern. Frauen in Machtpositionen sind immer noch unterrepräsentiert. Das wird manchmal fälschlicherweise als natürlicher Zustand angesehen, der nicht geändert werden sollte. In Wirklichkeit ist das Streben nach Gleichstellung ein Streben nach mehr Freiheit für alle.

Strukturelle Veränderungen statt individueller Anpassungen

Auf dem Weg zu einer gendergerechten Arbeitswelt muss der Fokus weg vom Individuum und hin zu den Strukturen. Alle, nicht nur die Betroffenen, müssen Verantwortung übernehmen, um Gendergerechtigkeit im Unternehmen als Organisationsentwicklungsthema zu etablieren. Das aktuelle System begünstigt Männer, und es ist wichtig, dieses System zu ändern, anstatt Frauen daran anzupassen. Eine gendergerechte Arbeitskultur berücksichtigt die Bedürfnisse aller, insbesondere derjenigen, die bisher vernachlässigt wurden.

Gendergerechte Arbeitskultur: Eine Chance für alle

Eine gendergerechte Arbeitskultur sieht Gendergerechtigkeit als Chance, Hürden abzubauen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die für alle funktioniert. Forschungsergebnisse zeigen beispielsweise, dass Frauen in Meetings häufiger unterbrochen werden – ein Punkt, der ernst genommen und in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden sollte. Gendergerechtigkeit darf nicht als eine Checkliste der Personalabteilung verstanden werden, sondern muss als integraler Bestandteil der täglichen Arbeitspraktiken verankert sein.

Manager:innen und Nachhaltigkeitsverantwortliche müssen klare Vorgaben und Strategien entwickeln, um Gendergerechtigkeit im Unternehmen zu fördern. Dies beinhaltet regelmäßige Reflexionen, Feedback-Sessions und das Bereitstellen von Tools, um eine gendergerechte Kultur zu schaffen. Dabei müssen auch unangenehme Themen wie Sexismus offen angesprochen werden.

Um etwas zu verändern, müssen Ungerechtigkeiten anerkannt werden und alle Beteiligten bereit sein, etwas zu verändern. Indem Unternehmen eine Kultur fördern, die die Bedürfnisse aller berücksichtigt und einen offenen Austausch ermöglicht, schaffen sie eine Arbeitsumgebung, die nicht nur für Frauen, sondern für alle besser funktioniert.

Durch diese Maßnahmen kann eine gerechtere und produktivere Arbeitswelt geschaffen werden, von der letztendlich alle profitieren.