Immer mehr Arbeitgeber:innen erkennen die Wichtigkeit ethischer, sozialer und ökologischer Verantwortung (CSR). Neben wirtschaftlichen Vorteilen spielen CSR-Initiativen laut einer koreanischen Studie auch eine Rolle bei der Unterstützung der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmer:innen.

Psychische Gesundheit im Arbeitskontext

Im Arbeitskontext sind Depressionen als eine der häufigsten psychischen Erkrankungen bekannt. Sie gelten als Vorläufer für eine verringerte Belastbarkeit und sind oft mit verschlechterten Beziehungen und allgemeinen Gesundheitsproblemen verbunden. Gründe können u. a. eine übermäßige Arbeitsbelastung sein. Es leiden dabei meist die Arbeitsleistung und berufliche Funktionsfähigkeit. Mitarbeiter:innen mit Depressionen weisen auch mehr Fehlzeiten auf. Daher ist die mentale Gesundheit zu einem Anliegen des betrieblichem Gesundheitsmanagements geworden.

CSR und Depressionen

Wenn sich ein Unternehmen für soziale, ethische und ökologische Themen einsetzt (CSR), hat dies laut einer koreanischen Studie einen positiven Effekt auf die Verminderung von depressiven Symptomen bei Mitarbeitenden. Voraussetzung sei, dass sie den inneren Antrieb hätten, sich ohne Gegenleistung für das Wohl anderer einzusetzen. Das hinge vor allem von drei Faktoren ab:

  1. Wahrgenommene Unterstützung durch das Unternehmen: Mitarbeiter:innen sehen CSR-Initiativen oft als Hinweis dafür, dass Unternehmen nicht nur Gewinne, sondern auch das Wohlergehen der Gesellschaft und der Mitarbeiter:innen am Herzen liegt. Dadurch können sich Mitarbeitende geschätzt und unterstützt fühlen, was depressive Symptome verringern kann.
  2. Sinnhaftigkeit der Arbeit: CSR-Initiativen können Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass ihre Arbeit zu einem größeren sozialen Wohl beiträgt und dadurch die Sinnhaftigkeit ihrer Rolle erhöhen. Dies kann im Arbeitskontext als Puffer gegen depressive Gefühle wirken.
  3. Förderung des Zugehörigkeitsgefühls: CSR beinhaltet oft Teamarbeit, was die Kameradschaft unter den Kolleg:innen stärkt. Diese sozialen Interaktionen können Gefühle der Einsamkeit und Isolation am Arbeitsplatz reduzieren und so vor Depressionen schützen.

Praktische Maßnahmen

  1. CSR als Investition betrachten: Unternehmen sollten CSR-Initiativen als strategische Investitionen und nicht nur als „moralische Ausgaben“ betrachten. Durch die Reduzierung von Depressionen bei Mitarbeiter:innen durch CSR können Unternehmen die allgemeine Arbeitsleistung und Mitarbeiter:innenzufriedenheit verbessern. Führungsteams sollten daher mit der Belegschaft über CSR-Initiativen informieren und Anreize bieten, die ihr Engagement fördern.
  2. Bedeutung von Sinnbildungsprozessen: Mitarbeitende interpretieren und reagieren aktiv auf CSR-Initiativen. Unternehmen sollten diese Sinnbildungsprozesse verstehen, mitbegleiten und unterstützen, um die positiven Auswirkungen von CSR auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu maximieren.
  3. Rolle der prosozialen Motivation: Die Wirksamkeit von CSR bei der Förderung sinnstiftender Arbeit wird durch den inneren Antrieb der Mitarbeiter:innen, sich ohne Gegenleistung für das Wohl anderer einzusetzen, verstärkt. Organisationen sollten prosoziales Verhalten fördern und kultivieren, um die Vorteile von CSR zu maximieren.

Durch die Integration von motivierenden CSR-Initiativen können Unternehmen also nicht nur ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft verbessern, sondern auch für eine gesündere, motiviertere und produktivere Belegschaft sorgen.