Durch gesetzliche Regelungen, wie den EU-Richtlinien zum ESG-Reporting und die Veränderungen gesellschaftlicher Normen, rücken nachhaltige und ethische Unternehmenspraktiken immer mehr in den Fokus des Managements. Eine neue Studie des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität zeigt nun, dass Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen nicht nur zur Vermeidung von finanziellen und Reputationsschäden beitragen, sondern sich auch positiv auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) auswirken.

Auswirkungen der Nachhaltigkeit auf KMU und Mitarbeiter

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Engagement für Nachhaltigkeit das Wohlbefinden und die emotionale Bindung der Mitarbeiter:innen steigert. Daraus folge eine stark erhöhte Unternehmensleistung. Die Studie zeigt jedoch auch, dass weniger als die Hälfte der befragten Firmen die Kraft dieses Wertewandels erkennen und für sich nutzen.

So steigerte z.B. eine ökologisch orientierte Führung die Mitarbeiter:innenzufriedenheit und Unternehmensleistung zu je 20 und 21 Prozent, während sich Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen mit einem ausgeprägten Diversitätsklima 30 Prozent weniger emotional erschöpft fühlten und die Altersdiskriminierung zu 60% abnahm.

Da nur 26% der KMU die ESG-Richtlinien etablierten und nur 10% konkrete Nachhaltigkeitsziele definierten, müssen diese aktiver werden, um die Vorteile von Nachhaltigkeitsstrategien auszuschöpfen.

Handlungsspielräume für KMU

  • Nachhaltigkeitsziele strategisch verankern: Durch die Festlegung und Kommunikation klarer strategischer Ziele wird Nachhaltigkeit mit der Marke verknüpft und die Mitarbeiter:innen auf den neuen Kurs ausgerichtet. Erwartungen und Zielerfüllung werden durch Nachhaltigkeitsberichte messbar gemacht.
  • Umweltbewusstes Verhalten fördern: Schulungen zu ESG-Themen steigert das Bewusstsein und Wissen der Mitarbeiter:innen, während gezielte Anreize im Unternehmen das Engagement begünstigen.
  • Diversitätsmaßnahmen erweitern: Durch ein positives Diversitätsklima kann die Gesundheit der Mitarbeiter:innen und der Führungsebene laut Bericht um acht Prozent verbessert werden. Diversitätsworkshops können dabei eine geeignete Maßnahme sein, um den Austausch verschiedener Perspektiven zu begünstigen.
  • Ökologischer Nachhaltigkeit vorleben: Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele wird bei den Mitarbeiter:innen durch umweltfreundliches Verhalten der Führungsebene motiviert. Eine verbesserte Work-Life-Balance, Teambuilding Events und regelmäßige Gesundheits-Checks steigerten zudem bei 19 Prozent der Befragten das Employer Wellbeing.
  • Sozial engagieren und Engagement unterstützen: Angebote für Kinder- und Seniorenbetreuung sowie bezahlte Tage für ehrenamtliches Engagement wirken sich laut Bericht positiv auf das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden aus.