In der heutigen Geschäftswelt treffen viele Unternehmen schnell sozial wünschenswerte Aussagen, um ihren Ruf zu wahren. Doch oft bleibt es bei Worten, während sinnvolle Maßnahmen und damit die Unternehmensverantwortung auf der Strecke bleiben. Einige Unternehmen nutzen soziale Verantwortung sogar als Deckmantel für schädliche Praktiken. Dies verdeutlicht, dass Stakeholder nicht nur an echtem Engagement für ethische Praktiken und soziale Verantwortung interessiert sind, sondern finanzielle Gewinne im Mittelpunkt stehen.
Ein Grund für diese Kluft ist die Wahrnehmung, dass die Verfolgung sozialer Ziele zu kostspielig sei. Die Trennung von Rhetorik und Realität ermöglicht es Unternehmen, teure Transformationen zu vermeiden, während sie den Schein wahren.
Führungskräfte müssen sich zwei zentrale Fragen stellen: Wie definieren wir Wertschöpfung, und wie setzen wir unseren Zweck in die Tat um? Ohne klare Maßnahmen droht der Unternehmenszweck zu leeren Worten zu verkommen.
Stakeholder-Theorien
- Die ursprüngliche Stakeholder-Theorie definiert Stakeholder als Gruppen, welche die Ziele einer Organisation beeinflussen oder von ihnen betroffen sind, dies erschwert die Identifizierung relevanter Gruppen.
- Die Neue Stakeholder-Theorie (NST) fokussiert sich auf Machtverhältnisse und zeigt, dass nicht alle Stakeholder gleichwertig sind. Eine umfassende Definition muss Inklusivität mit einem Bewusstsein für Machtungleichgewichte verbinden, um marginalisierte Stimmen zu berücksichtigen.
Zwischen Profit und Zweck: Die Rolle der Stakeholder
Trotz Fortschritten in der Neuen Stakeholder-Theorie bleibt der Glaube, dass der alleinige Zweck eines Unternehmens Profit ist. Diese Sichtweise erschwert die Lösung moderner Probleme wie beispielsweise der Klimawandel. Unternehmen besitzen einzigartige Fähigkeiten zur gemeinsamen Wertschöpfung, doch die Literatur konzentriert sich oft darauf, sich gegen Stakeholder-Druck zu verteidigen. Neuere Modelle betonen, dass Innovation der Schlüssel zur Balance zwischen Zweck und Profit ist. Durch Zusammenarbeit mit Stakeholdern können Organisationen Lösungen entwickeln und ihr Verständnis von Unternehmensverantwortung verbessern.
Neue Ansätze
Aktuelle Unternehmensführungssysteme haben Schwierigkeiten, den sozialen Zweck zu priorisieren. Verschiedene Herausforderungen erfordern unterschiedliche Ansätze. Polyzentralistische Governance-Modelle sind besser geeignet, um die Bedürfnisse der Stakeholder zu adressieren, während Genossenschaften und indigene Governance das langfristige Denken betonen.
Führungspersönlichkeiten fordern mutige Führung und gemeinsame Verantwortung. Um echte Veränderungen für unsere Gesellschaft und die Umwelt zu erreichen, ist das Engagement aller Stakeholder notwendig. Fortschritt hängt von unserem Bekenntnis zu dieser Transformation ab.