Die Kernarbeitszeit ist der festgelegte Zeitraum innerhalb eines Arbeitstages, in dem alle Mitarbeiter, egal ob im Homeoffice, auf Geschäftsreise oder im Büro, anwesend sein müssen. Dieses Modell bietet eine willkommene Flexibilität, da es den Angestellten ermöglicht, ihre Arbeitszeit eigenständig zu gestalten und so ihre Work-Life-Balance einfacher zu managen. 

Das Prinzip der Kernarbeitszeit ist ein geschickt abgestimmter Kompromiss zwischen Anwesenheitspflicht und der Freiheit. Allerdings birgt dieses Modell auch die Herausforderung, dass sich Überstunden oder auch Unterstunden schneller anhäufen können. Hier kommen Zeitkonten ins Spiel – sie helfen, die angesammelten Stunden zu verwalten und auszugleichen. 

Ein wichtiger Punkt: Die Kernarbeitszeit sollte stets unter der gesamten täglichen Arbeitszeit liegen, um die Flexibilität und den Freiraum zu bewahren. In einem klassischen 8-Stunden-Arbeitstag sollte die Kernarbeitszeit also nicht mehr als 6 Stunden umfassen. Für Teilzeitkräfte sind oft besondere Regelungen notwendig, damit auch diese ebenfalls von den Vorteilen der Kernarbeitszeit profitieren können und ohne ihre Stundenkontingente zu überschreiten. 

Vorteile kommen Hand in Hand   

Kernarbeitszeiten sorgen für klare Strukturen und vereinfachen die Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Sie schaffen eine garantierte Erreichbarkeit, was schnelle Absprachen und eine effiziente Terminfindung für Meetings ermöglichen kann. Zusätzlich wird der Teamgeist durch das gemeinsame Arbeiten gestärkt. Die Flexibilität außerhalb dieser Stunden fördert die Work-Life-Balance und trägt zu einer nachhaltigen Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter:innen bei. Dies wiederum kann ihre ihre Loyalität erhöhen und die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber steigern– ein unschätzbarer Vorteil in der heutigen Arbeitswelt. 

Darüber hinaus erleichtern Kernarbeitszeiten die Bewältigung von Stoßzeiten, da eine gemeinsame Arbeitszeit die Reaktionsfähigkeit gegenüber Kunden verbessert. Doch dieses Modell bringt auch Herausforderungen mit sich: Der Verwaltungsaufwand für das Unternehmen steigt, beispielsweise bei der Überwachung der Einhaltung der Kernarbeitszeiten. Trotzdem bleibt es ein wertvolles Werkzeug für ein nachhaltiges und effektives Mitarbeitermanagement

Kernarbeitszeit in der Praxis 

Firmen haben schon längst die Vorteile der Kernarbeitszeit für sich entdeckt – sei es im Homeoffice oder im Büro. Ab spätestens 9 Uhr an den Laptops sitzen und gemeinsam in den Tag starten. Die Mittagspause flexibel und nach unseren Bedürfnissen nutzen können – ob kurz und knackig oder länger, je nach Lust und Bedarf. Die Pause kann dabei auch schon für private Termine genutzt werden, damit entspannt in den Feierabend gestartet werden kann. Um am Ende der Woche noch mal einen Motivationskick zu bekommen, haben manche Firmen freitags eine verkürzte Kernarbeitszeit und die Angestellt:innen dürfen sich schon eine halbe Stunde eher auf das Wochenende freuen.